Archiv: #action

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Maldita Castilla EX: Früher war alles wie früher

Früher waren Kinder noch anständig und haben im Wald gespielt, sagen unsere Großeltern. Früher waren Spiele noch schwer und hatten eine Seele, sagen wir. Nostalgie ist die Bildkorrektur der Erinnerung. Sie ist der glitzernde Staub der Zeit, der nach und nach alle Unebenheiten und Brüche überdeckt.

Nicht zu Unrecht sieht der Spanier Juan Antonio Becerra, alias Lokomalito, in seiner Arbeit etwas Archäologisches. (…)

Lichtspeer: Total laser

Es ist und bleibt ein kleines Wunder, dass man im Ausland neben Hitler, Volkswagen und Bratwurst gerade alpenländische Bräuche mit Deutschland assoziiert. Lederhosen, Gamsbärte, Schuhplattler – das funktioniert auf dem Oktoberfest schon so zünftig, dass es auch in ganz Deutschland zur Leitkultur geworden sein muss. Auch wenn es bei einem polnischen Entwicklerstudio naheliegt, dass sich der Fokus vom Zwirbel- hin zum diabolischen Chaplin-Bart-Träger verschiebt, spielen Lichthund mit ihrem konstant zwischen dämlich überzogen und höllisch schwer pendelnden 2D-Speerwurfsimulator Lichtspeer mit gänzlich anderen Klischees. (…)

GoNNER: Auf Wiedersehn, war schön mit dir

GoNNER fällt in ein Genre, dass zwar übersättigt ist, aber doch keinen richtigen Namen hat. Es ist ein Action Roguelike, ein Permadeath Plattformer, ein Procedural Death Labyrinth oder welches Wortkonstrukt auch immer gerade am beliebtesten ist. Trotzdem fällt GoNNER auf, sticht heraus aus der Masse und schreit mich geradezu an, doch lieber es zu spielen, als das nächstbeste Rogue Legacy.

Seraph: Gott weiß, ich will kein Engel sein


Seraph hat es mir schwer gemacht, darüber zu schreiben. Fast wünschte ich mir, es wäre so ein gescheitertes Early-Access-Projekt, wo ein unfertiger Build hochgeladen wird, dann kassieren die Entwickler das Geld, setzen sich nach Haiti ab und geben nach einem Jahr bekannt, dass die Entwicklung eingestellt wurde. Aber Seraph war Early Access, wie es uns immer versprochen wurde: Das Team war aktiv, redete mit der Spielerschaft, reagierte schnell auf Bugs und gab sich offensichtlich insgesamt Mühe, eher positiv als negativ aufzufallen. (…)

Deus Ex: Mankind Divided: Schere, Stein, Papier

Man möchte es fast schon einen Klassiker des Party-Smalltalks nennen. Die altkluge Galileo-MAZ des unverbindlichen Kifferplauschs: Abseitige Phobien. “Cenosillicaphobie! Die Angst vor leeren Gläsern! Was, noch nie gehört, Alter?” bricht es dann euphorisch aus den Leuten heraus, während man von einem nach Anerkennung suchenden Blick gestreift wird und Aiman Abdallah seiner gespielten Ungläubigkeit mit einer rhetorischen Pause Nachdruck verleihen würde. (…)

Furi – In der Schlachterei

Direkt ins kalte Wasser geworfen, wird mir innerhalb weniger Minuten klar, dass ich in Furi nur durch häufiges Ertrinken das Schwimmen erlernen kann. Hier gibt es keine ausschweifenden Tutorials, kein Kanonenfutter, nur ausufernde Duelle mit überlegenen Gegnern, die jeden meiner Fehler bestrafen. Ein faszinierender und unerbittlicher Rausch aus Nah- und Fernkampf, Kugelhagel-Momenten und einer unterschwelligen Melancholie, die immer wieder auch die eigene Gnadenlosigkeit infrage stellt. (…)

Mirror’s Edge Catalyst: RUN

Mirror’s Edge Catalyst, die Fortsetzung des Ausnahmetitels 2008, wurde lange herbeigesehnt, nur um dann inmitten lauwarmer Kritiken und enttäuschten Erwartungshaltungen unterzugehen. Zu Unrecht, wie unser Autor findet. Also ich. Haha!
Frisch aus der Jugendhaft entlassen, dauert es nur ein Tutorial, und Faith Connors, Protagonistin und gut zu Fuß, fröhnt wieder ihrer Bestimmung: Dem Kurierdienst. (…)

Brigador: Der Kampf gegen die Stille

Brigador ist das erste Spiel von Hugh Monahan und es wird vermutlich auch sein letztes sein. Nicht etwa, weil ihm die Motivation und die Liebe für die Sache abhanden gekommen wäre und auch nicht, weil ihn das Ergebnis nicht zufrieden stellen würde. Das Spiel, dessen Entstehung ihn fünf Jahre seines Lebens und Unmengen an finanziellen und körperlichen Entbehrungen kostete, ist bei seiner Veröffentlichung im Juni 2016 praktisch unsichtbar. (…)

Stories: The Path Of Destinies: Ein Fuchs muss tun was ein Fuchs tun muss

Die untergehende Sonne spiegelt sich im Flachbildschirm, der Lüfter wirbelt feinste Staubflusen durch die dicke Luft, der Marker im blütenweißen neuen Dokument im Textverarbeitungsprogramm blinkt verheißungsvoll. Der Autor lehnt sich zurück und legt die Hände hinter den Kopf; die Möglichkeiten, diesen Artikel zu beginnen sind endlos, die Wege zum Ende verschlungen und mit Überraschungen gepflastert, das Ergebnis ungewiss. (…)

The Lost Levels: 06/2016 — Hype Edition


Bis auf DOOMIAN habe ich mich in der letzten Zeit auf Superlevel ziemlich rar gemacht. Der Grund dafür ist nicht etwa das sommerliche Wetter, sondern die Tatsache, dass ich derzeit eine mehrmonatige Fortbildung zum Berufsbetreuer mache. Doch dazu später auf anderen Kanälen mehr. Die anderen Boys und Girls haben ebenfalls viel um die Ohren, deswegen blieb hier im vorigen Monat viel liegen. (…)

Enter the Gungeon: Zufall, alter Feind

Shit, Piss, Fuck, Cunt, Cocksucker, Motherfucker, Tits – 1972 zeigt der US-amerikanische Komiker George Carlin dem Establishment mit seinen “Seven Words You Can Never Say On Television” den sprichwörtlichen, wenn auch nicht tatsächlichen Mittelfinger. Mit den anzüglichen Wörtern, die man damals im US-amerikanischen Fernsehen nicht gerne hörte, will Carlin natürlich nur eines: bewusst polarisieren. 1978 verbietet der Oberste Gerichtshof die Benutzung dieser Wörter in Film und Fernsehen, erst 2010 wird das Verbot aufgehoben. (…)

Dark Souls III: Auf Sparflamme

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Ich weiß genau, was zu tun ist. Es ist ein ungekanntes Gefühl der Vertrautheit, ganz so, als begleite mich ein wärmender Sonnenstrahl durch das ewige Eis, egal, wohin mich meine Neugierde auch trägt. So beginnt meine Reise durch den dritten Teil von Dark Souls, der gleichermaßen auch ihr Ende markiert. (…)

Salt and Sanctuary: Der Kreislauf des Todes

Wer im englischsprachigen Raum wörtlich übersetzt sein Salz wert ist, ist nicht zwangsweise ein Experte am Gewürzregal, sondern eigentlich eher ein Meister seines Fachs, dessen Dienste die höchste Anerkennung verdienen. Das Streben nach diesem Status ist auch eine der Motivationen hinter Salt and Sanctuary, dem neuen Titel des US-amerikanischen Entwicklerduos Ska Studios. (…)

Devil Daggers: DOOM und Ehre

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Ich laufe rückwärts im Kreis, verfolgt von einem Schwarm fliegender Totenköpfe. Mit meinen Finger ziele ich auf sie und drücke ab. Vier oder fünf zerplatzen, während der Rest sich kurz zerstreut. Das verschafft mir genug Zeit, um mich den grün leuchtenden Spinnen zu widmen, die sich zwischenzeitlich in der Mitte der Arena ausgebreitet haben. (…)