Indiegame: Blocks That Matter
Schreibblöcke, Wohnblöcke, der Block von Jenny from the Block: Welche Blöcke sind in unserer Welt denn noch wirklich von Bedeutung?
Nach The Binding Of Isaac und Voxatron ist Blocks That Matter der letzte fehlende Teil des Indie-Dreigestirns, das sich Humble Voxatron Debut schimpft, und versucht, diese Frage zu beantworten.
Die Story des 2D-Sidescrollers führt uns ins magische Land der blonden Vollbärte, Rollkragenpullover und Indie-Spiele. Irgendwo im dunklen Schweden werden zwei Spieleentwickler namens Alexey und Markus (die dem Tetris-Erfinder Alexey Pajitnov sowie dem Minecraft-Schöpfer Notch erstaunlich ähnlich sehen) aus ihrer gemeinsamen Wohnung entführt.
Was Herrn Pajitnov nach Schweden getrieben hat, in welcher Beziehung die beiden “fiktiven” Lebensgefährten genau stehen und warum sie neben dem Erschaffen von Spielen ebenfalls aufs Bauen kleiner Roboter mit großen Bohrern stehen, sei nicht weiter hinterfragt. Für Tetrobot, ihr geheimes Superprojekt, das die beiden glücklicherweise noch aus der Ferne aktivieren können, ist es jedenfalls an der Zeit, Entführer-Ärsche zu treten und seine Erfinder zu befreien. Ausgestattet mit ordentlich Sprungkraft hüpft die weiße Miniaturwaschmaschine durch 40 bunte Level voller Portale, die über Plattformen mit stetig schwierigerer Erreichbarkeit zum Ziel führen.
Die Ähnlichkeit der beiden handlungseinleitenden Charaktere zu den klugen Köpfen hinter Minecraft und Tetris ist nicht willkürlich: was erst wie eine sehr traditionelle Spielmechanik daherkommt, leiht sich Elemente beider großer Namen und setzt sie auf interessante Art und Weise neu zusammen. Wie in Minecraft gibt es in Blocks That Matter Blöcke, die unterschiedlich auf ihre Umgebung reagieren. Sand fällt, Stein nicht. (Kann mir eigentlich jemand erklären, wo solch kranke Physik als natürlich empfunden wird? Achja, Schweden.) Blöcke können aufgesammelt und im “Puzzle Mode” – sofern sie einen der aus Tetris bekannten Blöcke formen – neu zusammengesetzt werden. So werden Barrieren aus dem Weg geräumt, Treppen gebaut und Monster zerquetscht.
Der Reiz liegt bei Blocks That Matter ganz klar bei der stark steigenden Lernkurve. Erst ist es das Spiel, das sogar von deiner kleinen Schwester locker gerockt wird, kurz danach will sie es dir in die Augenhöhle rammen. Ganz wie im, was das Hass-Level betrifft, sehr ähnlichen Super Meat Boy wird das Level nach dem Tod (entweder durch Selbstmord nach Feststecken oder Berührung der Gegner) von vorne begonnen. Durch Upgrades, die den kleinen Roboter neue Blockarten (so zum Beispiel Obsidian) zerstören lassen, wird der Spieler zusätzlich ganz im Sinne klassischer Metroidvania-Titel dazu eingeladen, in frühere Level zurückzukehren und neue Bereiche zu erkunden. Wer sich ganz besonders anstrengt und nach Truhen sucht, findet mit tatsächlichen blocks that matter jede Menge kleine Erinnerungsstücke an Spiele-Klassiker.
Ein sehr breitgefächerter elektronischer Soundtrack, von locker-jazzig bis gehirnerweichend und stets gelungen, trägt schön zur Bewältigung oder Steigerung der Aggression bei. Mit dabei ist außerdem ein Level-Editor inklusive Plattform zum schnellen Austausch von Levels.
Das Humble Voxatron Debut Bundle ist noch sechs Tage lang hier erhältlich, unter Windows sowie Mac spielbar und über Steam einlösbar. Voxatron gibt’s dabei für eine beliebige Summe Geld, wer mehr springen lässt als der Durchschnitt bekommt die Blöcke und The Binding of Isaac oben drauf. Für Konsolenkinder gibt es Blocks That Matter außerdem bei den Xbox Live Indie Games für 240 Punkte.
Wer hier nicht zuschlägt, verdient Schläge. Und wird geblockt.