Commodore 64: A Visual Commpendium
Als Sam Dyer im April dieses Jahres mit seinem Buchprojekt Commodore 64: A Visual Commpendium bei Kickstarter aufschlug, musste ich nicht lange überlegen, 40 Euro in den Topf zu werfen. Schon als Jugendlicher war ich von den audio-visuellen Möglichkeiten des C64 fasziniert und nahm Spiele nicht nur als reine Entertainment-Produkte wahr. Ich interessierte mich für Grafikmodi, Limitierungen und das Ausreizen selbiger, sprich: Ich fand den Pixel schon cool, bevor er zum Aushängeschild der Retro- und Indiewelle mutierte. (An dieser Stelle bitte vorstellen, wie ich mein Mikro fallen lasse und die Bühne verlasse, um nach lauten “Zugabe!”-Rufen die Bühne wieder zu betreten.)
A Visual Commpendium ist in zweierlei Hinsicht ein Geschichtsbuch. Zu einen wird auf den 230 Seiten eine Auswahl der grafischen Errungenschaften des C64 präsentiert, zum anderen wurden die spiele-historischen Happen mit persönlichen Geschichten und Trivia angereichert. (An dieser Stelle möchte ich lobend erwähnen, dass auf jegliche Filter inklusive Scanlines verzichtet wurde.) Mit von der Partie sind auch ein paar aktuellere Games wie beispielsweise Super Bread Box und Micro Hexagon, aber das Hauptaugenmerk liegt auf Klassikern wie Elite, Maniac Mansion und Last Ninja.
Ich kann Commodore 64: A Visual Commpendium allen ans Herz legen, die einen Bezug zum C64 haben. Wer den Brotkasten nur vom Hörensagen kennt und die im Buch erwähnten Spiele nie konsumierte, wird sehr wahrscheinlich nur einen Staubfänger erwerben. Wer jedoch mit Titeln wie Ghostbusters und Barbarian aufwuchs und damit viele schönere Erinnerungen verbindet, bekommt hier ein Stück herzerwärmende Computerspielgeschichte nach Hause geliefert. Ich vergebe fünf von fünf Raubkopie-Disketten.