Perspective

Es gibt einen Grund, warum die Studenten des DigiPen Institute of Technology einen so guten Ruf als neue Mitarbeiter großer (und kleiner) Videospielentwickler haben: Es sind Spiele wie Perspective. Ein kleines, kurzes Experiment, das ganz nebenbei das zentrale Spielelement eines FEZ um mehrere Ecken erweitert.

Perspective ist, der Name gibt es vor, ein Spiel um Perspektiven, oder genauer: um das Verschieben von Perspektiven. Der Held des Spiels, ein blauer Astronaut, kann nur nach links oder rechts laufen, ist aber gefangen in einer dreidimensionalen Welt. Um ihn in unterschiedlichen Leveln ans Ziel zu bringen, muss also die Perspektive auf das Spiel per Mausklick verändert werden, sodass aus dem dreidimensionalen Level ein zweidimensionaler wird, durch den der Astronaut laufen kann.

Und das liest sich nicht nur verwirrend, es spielt sich auch so. Perspective zwingt Spieler, zweidimensionale Level in einer dreidimensinalen Welt zu sehen. Der Effekt ist absolut beeindruckend: Perspective fühlt sich falsch an. Als ob man etwas macht, das nicht möglich sein sollte. Etwas, was das Spiel als eine Welt, an die man — vielleicht auch nur kurz — glaubt, als pure Fiktion entlarvt. Als ein Gebilde, das etwas anderes darstellt, je nachdem wie man darauf blickt.

Einen solchen Effekt hatte bisher nicht einmal das wundervolle FEZ auf mich. Perspective zeigt, welche absurden, unerwarteten Erfahrungen Spiele bieten können und ich hoffe sehr, dass die Macher bald mit neuen Spielideen zurück sind.