Pugs Luv Beats

Eine hochentwickelte Zivilisation von Space-Möpsen (Pugs) liebt nichts mehr als rote Beete (Beats). Eines Tages ward allerdings ihre Gier zu groß und ihr Heimatplanet explodierte.

Pugs Luv Beats ist ein sehr, sehr eigenartiges Spiel. Nein, ist es kein Spiel, sondern eher ein Audio-Spielzeug mit Strategieelementen. Es ist leicht, den Finalisten des diesjährigen IGF in der Kategorie Excellence in Audio als Tiny-Tower-artiges Grindfest (allerdings ohne den bösartigen geldfressenden Freemium-Quatsch) abzuwinken, denn viel Spiel enthält es auf den ersten Blick nicht.

Kleine Häuschen setzen, Pfade für die Möpse festlegen, Beats sammeln, wovon sich wiederum neue Häuser, Planeten (und Kostüme und Hüte, die je nach Terrain die Pugs beschleunigen) finanzieren lassen. Ende. Die uninspirierten Checkpoint-Achievements erledigen den Rest.

Was Pugs Luv Beats allerdings interessant macht – und hier liegt das eigentliche, schnell übersehene Spiel – ist die Musik, die, dank prozedural erstellter Welten, jedes mal anders und neu generiert wird. Natürlich ist es effektiver, die Hütten möglichst nah an jene Beats zu setzen, um so schneller die virtuelle Währung zu farmen. Aber damit verschenkt man den eigentlichen Spaß, den man mit der Musik haben kann.

Es ist viel lohnenswerter, die Pfade der Pugs passend zur restlichen Musik zu gestalten. Viel entspannender, die Effizienz, den inneren Strategen zu überwinden. Ich brauchte ein bisschen, diesen Impuls abzuschütteln, mich über das vermeintlich schlechte Gamedesign zu ärgern, und mich einfach auf die Musik einzulassen. Tatsächlich würde ich sogar behaupten, dass die Spielelemente wie die Ingame-Währung und das Kaufsystem gar nicht nötig sind, um mit Pugs Luv Beats Spaß zu haben.

Ich entdecke durch Zufall einen cleveren Rhythmus, lasse die beiden Möpse in der Galaxieübersicht dazu singen (im oben eingebundenen Video ab 1:09 zu sehen), freue mich über die gerade entstandene Musik und plötzlich sind zwei Stunden vergangen. Videospiele müssen keine komplizierten, auszubeutenden Systeme sein, sondern gekonnt Zeit verschwenden.

Und gerne verschwendete Zeit ist niemals Verschwendung.

Pugs Luv Beats ist für 2,39€ im App Store fürs iPhone und iPad erhältlich. Wem das zu viel Geld ist, der möge aufs Release des Synth-Spinoffs warten. Wir verlosen außerdem unter allen klugen Kommentaren einen Promocode. Hier noch ein lustiges Video. Wuff.