Archiv: #literatur

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The Franz Kafka Videogame: Das Urteil

Zu den Dingen, die ich an Franz Kafka mag, gehört seine schnörkellose Sprache. Er gab zum Beispiel nie viel auf blumige Überschriften, sondern zog knappe, deskriptive Titel vor: Der Prozess. Ein Landarzt. Der Geier. Das Schloss. Der Heizer. Dass der Entwickler Denis Galanin sein Adventure schlicht The Franz Kafka Videogame nannte, muss also kein Zeichen von Einfallslosigkeit sein, sondern lässt sich als Hommage an den Schriftsteller lesen. (…)

DOOMIAN #019: Vorspiel und Nachspiel

Schönen guten Morgen, meine hart arbeitenden (oder auch hart faulenzenden) Internetfreunde. Himmel, wie die Zeit verfliegt. Schon wieder sind zwei Wochen um. Hmja, das kann man beklagen, aber seht’s doch mal von der guten Seite: Folge 19 von eurem Lieblingspodcast DOOMIAN liegt im Interweb für euch bereit. Ich sprach mit meinen Gästen über das Zugucken beim Spielen, Nachzügler (Late Adopters), Videospielmusik, Inspiration, virtuelle Realitäten und vieles mehr. (…)

WASD 10: In schwarz und bunt

Die WASD ist tot. Halt, nein! Anders: Die WASD beschäftigt sich in ihrer neuen Ausgabe mit dem Tod. Man kann es makaber finden, seine Jubiläumsausgabe unter einem derart negativ belasteten Thema laufen zu lassen. Auch das schwarze Cover mit passendem schwarzem Reliefdruck macht nicht gerade den Eindruck, dass das Sterben tatsächlich aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Wenn es um das finale Game Over geht, kann es wohl nicht düster und bedrückend genug sein. (…)

DOOMIAN #007: The Man with the Golden Light Gun

Guten Tag, werte Hörerschaft. Ich begrüße euch zur 7. Folge von DOOMIAN. Mir sind zwei Dinge aufgefallen, die ich kurz thematisieren möchte: Der Überschuss an Männern macht mir etwas zu schaffen. Ja, damit war zu rechnen, doch etwas mehr Beteiligung vonseiten der Damenwelt stünde dem Podcast sicherlich gut. Hinzu kommt die Vielzahl an Metathemen. (…)

Indie Games: The Complete Introduction To Indie Gaming

Hurra! Endlich sind auch Indiegames “in der Mitte der Gesellschaft angekommen”™. Der eindeutige Beweis dafür: Indie Games: The Complete Introduction To Indie Gaming, ein Mittelding zwischen kommentierter Einführung und Coffee Table Book im elegant gestalteten Hardcover. Ein waschechtes, analoges Werk über die digitale Nische – das kann man sich theoretisch auch in sein Bücherregal stellen, wenn es einem nur um die Optik geht. Regelmäßige Superlevel-Leser_innen und diejenigen, denen bei der Erwähnung von Titeln wie Fez, Super Meat Boy oder Minecraft ohnehin schon ein Licht aufgeht, sollten allerdings einen zweiten Blick riskieren.

Random Encounters: Sex in Spielen

Kaum ein Thema wird intensiver und vielfältiger verhandelt als Sex, gerade durch seine Abkoppelung von reinen Fortpflanzungsmechanismen und die Schwerpunktverlagerung hin zum Ausdruck wechselseitiger Zuneigung, aber auch gemeinsamen Zeitvertreibs. Sex ist ein essentieller Inhalt aller Kunst- und Medienformen, jedoch nahezu immer auf bloße Rezeption und nicht auf Interaktion ausgelegt. Es war daher nur eine Frage der Zeit, ehe diese für Spiele charakteristische Komponente für die Darstellung von Körperlichkeit genutzt werden sollte. (…)

Blast from the Past: Summer Games

Ein Gastartikel von Heinrich Lenhardt. Der Text stammt aus dem eBook Lenhardts Spielejahr 1984, in dem Heinrich neben Summer Games 49 weitere Spiele vorstellt.

Die weißen Tauben, die anlässlich der Entzündung des pseudo-olympischen Feuers über den Bildschirm flatterten, verkündeten den Sieger des Heimcomputer-Wettkampfs in der 8-Bit-Gewichtsklasse. Mit der aufwendigen Eröffnungszeremonie von Summer Games unterstrich das Entwicklungsstudio Epyx die audio-visuelle Pracht, zu welcher der Commodore 64 fähig war. (…)

SEGA Mega Drive/Genesis: Collected Works

In den 90er Jahren erschütterte ein Krieg die Welt. Ein Krieg zwischen zwei Fronten, der sich über mehrere Kontinente erstreckte und dessen Spätfolgen einen der Kombattanten in die Knie zwangen. Die Rede ist von dem Grabenkampf zwischen Sega und Nintendo, den jeder videospielbegeisterte Mensch damals mindestens verfolgt, wenn nicht vorangetrieben haben dürfte. (…)

Auszug aus “Drachenväter: Die Interviews” – Richard Garriott de Cayeux

Im November 2013 veröffentlichten wir ein (Choose-your-own-)Interview mit den beiden Drachenväter-Initiatoren Thomas Hillenbrand und Konrad Lischka. Ein Jahr später erschien mit “Drachenväter: Die Interviews” der Begleitband zum Buch, der auf gut 160 Seiten eine Sammlung sämtlicher Gesprächstranskripte bereithält. Heute präsentieren wir eine gekürzte Fassung des Interviews mit dem berühmten Rollenspiel-Entwickler Richard Garriott de Cayeux, auch bekannt als Lord British. (…)

Rezension: "New Level. Computerspiele und Literatur"

“Shakespeare! Woolf! Murakami! Das sind doch noch Namen! Die sollte man gefälligst im Oberstübchen behalten, und nicht Alcorn, Bunten oder Iwatani!”, säuselt mir manchmal die kritische Stimme meines konservativ schulischen Wissens zu. Es ist so, als würde sie mir sagen wollen, dass Videospiele ja ganz nett seien, aber im Endeffekt wären die literarischen Künste doch höher zu bewerten. (…)

Looten und Leveln: In Real Life

Im Grunde ist In Real Life ja eine arg überstrapazierte Phrase: Durch die immer größere Präsenz diverser handlicher Geräte in unserem Alltag, die weltweite Vernetzung mit Gleichgesinnten und nicht zuletzt die rege Nutzung von Onlinespielen, ist eine klare Trennung zwischen dem virtuellen und dem “tatsächlichen” Alltag mittlerweile vielfach nicht mehr möglich. (…)

Indie Fresse #042 – Nice TRI, Cameron Kunzelman!

“So what’s the problem, Sammy-o? Is it just Mum, or is it something else? Maybe… school – are you being bullied? Or is it something worse? Can you give me any clues at all?” (Daniel)

Als ich mich entschloss, dem Internet™ und allen seinen Garstig- und Gefälligkeiten für gut zwei Wochen den Rücken zu kehren, hatte ich darauf spekuliert, dass sich #GamerGate bei meiner Rückkehr erledigt hat. (…)

Push Start: The Art of Video Games

Gästen ist die unangenehme Wesensart zu eigen, bespaßt werden zu wollen. Während hierzulande Max Goldt vor einigen Jahren in einer Kolumne vorschlug, Mardergerippe und Mittelmeerbadeschwamm zirkulieren zu lassen, um der gruppeninternen Konversation eine Starthilfe zu verpassen, wurde dem Problem in Amerika bereits mehr als einem halben Jahrhundert zuvor durch die Erfindung der sogenannten coffee table books Abhilfe geschaffen – Bücher, die sich durch ein großes Format, ihre enorme Bildlastigkeit und ihre Bereitstellung auf Beistelltischen auszeichnen. (…)